Wir stellen euch eine kalendarische Einteilung vor, die besonders für uns Gärtner:innen von Bedeutung ist.
Er gilt als der Begründer der Phänologie. Carl von Linné (1707 – 1778) war ein Naturwissenschaftler aus Schweden, der Blütezeitenkalender aufstellte und ein Beobachternetz für Naturphänomene ins Leben rief.
Erscheinungen beobachten
Der Frühling beginnt genau am ersten März und der Sommer endet am 31. August? Kalendarische und Meterologische Kalender geben uns recht starre, tagesspezifische Einteilungen und Zeitspannen vor.
Ganz anders als der phänologische Kalender – dieser unterteilt das Jahr in Abhängigkeit von Erscheinungen in der Natur in mehrere Phasen.
Die Phasen sind nicht auf den Tag genau festgelegt, können von Jahr zu Jahr verschieden sein und je nach Region zeitlich variieren. Beispielsweise kann die zeitliche Differenz zwischen dem Erstfrühling in einer rauen, nördlicheren Region und einer milden, südlicheren Region gleich mehrerere Wochen betragen, im Folgejahr kann es wieder anders aussehen.
Aufgrund des globalen Klimawandels, hat sich generell auch der zeitliche Ablauf der Vegetation über die Jahre und Jahrzehnte geändert. Blüten oder Fruchtreifen setzen früher ein, der Laubabfall später.
Für uns Gärtner:innen ist dieser Kalender spannend, da es ein engeres Leben im Einklang mit der Natur bedeutet: Um herauszufinden, in welcher Jahreszeit sich die Natur tatsächlich gerade befindet, liegt es an uns, genau hinzusehen, achtsam zu sein, zu hören und zu riechen.
Quaken die Frösche? Zeit den Boden zu lockern und mulchen. Fängt das Wiesenschaumkraut an, zu blühen? Frostunempfindliche Saaten können in die Erde. Blühen die Linden? Dann ist der Sommer auf Hochtouren.
Vorfrühling
Gemüsesaaten mit langer Reifezeit vorziehen. Kaltkeimer und robuste Gemüse- sowie Kräutersorten ins Freiland aussäen, zum Beispiel Spinat oder Schnittlauch. Kompost auf Beete ausbringen.
Erstfrühling
Kräuterstauden wie Liebstöckl durch Wurzelteilung vermehren. Verschiedene Gemüse- und Kräutersorten vorziehen oder ins Freiland säen. Blühen Forsythien, dann können Rosen geschnitten und gedüngt werden.
Vollfrühling
Gepflanzte Erdbeeren mit Stroh mulchen. Blüht der Flieder, können Kübelpflanzen aus ihrem Winterquartier herausgestellt werden. Vorgezogene Kräuter- und Gemüsesorten nach den Eisheiligen ins Freie setzen. Weitere Gemüse- und Kräutersorten ins Freiland säen oder pflanzen.
Frühsommer
Weitere Gemüsesorten können gesät und ausgepflanzt werden.
Hochsommer
Boden lockern und mulchen. Abgeerntete Beerensträucher schneiden. Späte Gemüsesorten aussäen und auspflanzen. Tomaten ausgeizen.
Spätsommer
Mehrjährige Pflanzen nun am besten nicht mehr düngen. Beerensträucher schneiden. Späte Gemüsesorten aussäen oder auspflanzen. Blütenstände von Tomaten abknipsen, da die Energie in den vorhandenen Früchten benötigt wird.
Frühherbst
Späte Gemüsesorten und Himbeeren pflanzen. Kältesensible Gemüse abernten.
Vollherbst
Kältesensible Kübelpflanzen ins Winterquartier verfrachten. Laub auf Rasenflächen rechen. Letztes Aussäen von Salatpflanzen. Kürbisse und Kartoffeln ernten. Mehrjährige Kräuter winterfest machen.
Spätherbst
Kälteempflindliche Stauden schützen und auf den Winter vorbereiten.
Winterliche Ruhezeit
Fotos: Katarina Wollherr (2)