Braunfäule ist die wohl lästigste Krankheit, die deine Tomatenpflanze kriegen kann. Umso wichtiger ist es also, einen Befall von Beginn an zu vermeiden. Wie du deine Tomatenpflanze vor dem Pilz schützt und im Falle eines Befalls reagieren solltest, erklären wir dir in diesem Magazinbeitrag.
Verursacht wird die Braunfäule an Tomaten (und Kartoffeln) durch den Pilz Phytophthora infestans.
Seine Sporen werden im Frühjahr durch Wind und Regen verbreitet und setzen sich bevorzugt auf feuchten Tomatenblättern ab. Von dieser Blattinfektion aus verbreitet sich der Befall. Die Blätter verfärben sich oberhalb fleckenartig bräunlich, von unten bildet sich manchmal auch ein weißlicher Flaum. Nach vollständiger Verfärbung und Verwelkung sterben die Blätter ab. Nach und nach weitet sich der Befall auf die Stängel und zuletzt auf die Früchte aus. Zu erkennen ist ihr Befall durch eine braune, faulige Verfärbung, Härte und Ungenießbarkeit. Von dort aus wandern die Sporen erneut durch Wind auf andere Tomatenpflanzen.
Unsere Top-6 Tipps
Vermeidbar ist die Braunfäule leider nicht. Du kannst einem Befall aber effektiv entgegen wirken. Dazu haben wir dir die besten Tipps zusammengesucht.
Tipp 1
Besonders anfällig sind Tomaten in feuchtwarmer Umgebung. Besonders in regnerischen Sommern sollte daher Vorsicht geboten sein. Da diese in Deutschland durchaus mal öfter vorkommen, empfiehlt es sich, Tomaten regengeschützt anzubauen. Kübelpflanzen sollten bei anhaltendem Regen unters Dach gestellt werden. Ein sonniger und windungeschützter Standort kann ebenso hilfreich sein, denn das lässt sie schneller trocknen und schützt damit vor Dauerfeuchte.
Außerdem solltest du Tomaten und Kartoffeln so weit wie möglich voneinander entfernt und mit jährlich wechselndem Standort anpflanzen. Denn die Pilzsporen überwintern besonders gern in Pflanzkartoffeln und verbreiten sich von dort aus auf andere Pflanzen. Auch deine Tomaten solltest du daher mit ausreichender Entfernung (mindesten 0,5 m) pflanzen.
Tipp 2
Ebenso wichtig ist richtiges Gießen. Hier gilt: Von unten und mit Vorsicht. Achte darauf, dass die Pflanze und v.a. ihre Blätter nicht nass werden, auch nicht durch hochspritzendes Wasser (auch in der Erde können sich Sporen befinden). Mulch kann hier helfen.
Staunässe sollte genauso vermieden werden. Humusreiche und lockere Erde sind da von Vorteil.
Tipp 3
Nicht nur zur Vorbeugung von Braunfäule solltest du deine Tomatenpflanzen ausgeizen. Dabei solltest du bei ausreichender Größe v.a. bodennahe Blätter entfernen, um den Befall durch hochspritzendes Wasser zu vermeiden. Um die entstehenden “Wunden” zu schützen, solltest du das allerdings nur bei trockenen Pflanzen machen.
Tipp 4
Auch wenn’s bei der Gartenarbeit durchaus mal etwas dreckiger wird, sollte die Hygiene nicht vernachlässigt werden. Werkzeug sollte nach der Benutzung gesäubert werden, v.a. wenn du sowohl Tomaten als auch Kartoffeln pflegst. Auch Rankhilfen und Pflanzgefäße solltest du vor Wiederverwendung reinigen.
Eine chemische Reinigung ist dabei gar nicht notwendig, kochendes Wasser reicht meist aus.
Tipp 5
Ob eine Pflanze bei Befall noch zu retten ist, hängt v.a. davon ab, ob der Befall rechtzeitig erkannt wird. Denn bei frühzeitigem Erkennen ist nicht nur die Pflanze häufig noch zu retten, sondern auch benachbarte Pflanzen können dann durch schnelles Separieren vor einem Befall geschützt werden. Ein regelmäßges Kontrollieren deiner Tomatenpflanzen lohnt sich daher!
Tipp 6
Wusstest du, dass du deine Tomatenpflanzen auch aktiv stärken kannst? Ackerschachtelhalm-Jauche stärkt die Pflanze und schützt sie somit vor Krankheiten und Schädlingen. Das regelmäßige Gießen und Bespritzen deiner Tomatenpflanzen ist daher ratsam. Ein schnelles Trocknen der Pflanze sollte dabei aber sichergestellt werden.
Meine Tomate ist befallen - was nun?
1. Jetzt gilt es, schnell zu handeln! Zuerst solltest du die betroffene Pflanzen örtlich von anderen trennen, um eine Ausbreitung zu verhindern. Bei frühzeitigem Erkennen kannst du die betroffene Pflanze anschließend durch das Entfernen aller betroffenen Pflanzenteile und Optimieren vorbeugender Maßnahmen verstärkt schützen und durch einen Ackerschachtelhalmsud stärken.
2. Am betroffenen Standort solltest du sicherheitshalber eine mehrjährige Pflanzpause machen. So kannst du sicherstellen, dass sich keine Sporen mehr in der Erde befinden.
3. Generell gilt: Vorsicht beim Verzehr scheinbar nicht befallener Früchte. Der Befall kann sich verspätet bemerkbar machen. Eine mögliche Kontrolle ist das Pflücken noch grüner Tomaten. Wenn diese nachreifen, sind sie noch genießbar. Wer aber Nummer sicher gehen möchte, muss leider die gesamte Pflanze samt Früchten entsorgen.
4. Ist der Befall schon zu weit fortgeschritten, bleibt leider nur noch eine Option übrig: Die Pflanze muss entsorgt werden. Bei der Entsorgung befallener Pflanzenteile oder ganzer Pflanzen sollte die Entsorgung unbedingt über den Restmüll erfolgen!
Foto: Eva Elijas